Südseite nachts


wortgewaltige Poesie
Karola Obermüller: mass:distance:time
für sechs Stimmen
Lucia Ronchetti: Albertine
für Countertenor
Claus-Steffen Mahnkopf: void–un delitto italiano
für sechs Stimmen
Benjamin Scheuer: Impulsive Lieder
für Bass mit Sampler, Flöte, Saxophon und Akkordeon
Robin Hoffmann: was stimmt
für 6 Stimmen
Delphine Grataloup, Flöte
Asya Fateyeva, Saxophon
Margit Kern, Akkordeon
Andreas Fischer, Bass
Daniel Gloger, Countertenor
Neue Vocalsolisten
Ein feiner poetischer Humor durchzieht die Werke des ersten Teils. Special guests sind hier Enten, Eichelhäher, Birkhahn, Schnepfe–und die Labermöwe Horst als Alter Ego des Solisten in Benjamin Scheuers Zyklus Impulsive Lieder. Sie exponieren die Stimme auf hoch[-]expressive Weise in einer beredten Textur, die alle Instrumente virtuos infiziert.
Was stimmt fragt dann Robin Hoffmann in ei[-] ner klingenden Sprachanalyse des Wortes »stimmen«. »Alles ist relativ« scheint Karola Obermüllers Werk mass:distance:time zu antworten: eine Suche nach entfernten Welten, nach dem, was greifbar oder eben fern und verborgen ist. Reminiszenzen an Ungaretti oder ein Kyrie von Guillaume de Machaut blitzen hier über historische Distanzen hinweg kurz auf, bevor Daniel Gloger das psychopathologische Universum des Marcel Proust in Lucia RonchettisKompositon Albertine zwischen Erzählung, Träumen und Visionen erklingen lässt. Der sprachlichen und dichterischen Kraft Pier Paolo Pasolinis, die »dem allgemein Menschlichen und dem dieses Übersteigenden Ausdruck verlieh«, widmete Claus Steffen Mahnkopf sein poetisches Madrigal void–un delitto italiano.