Tongyeong International Music Festival

Fr. 31.03.23, 19:00Uhr

Tongyeong, Republik Korea, Concert Hall

Maurice Ravel: Frontispiece

(Arr. von Pierre Boulez)

Luciano Berio: Sinfonia

für acht Stimmen und Orchester

Charles Ives: The Unanswered Question

für Orchester (1908)

Johannes Brahms: Violinkonzert in D-Dur op. 77

Neue Vocalsolisten

Maria van Eldik, Mezzosopran (a.G.)

Johanna Vargas, hoher Sopran

Susanne Leitz-Lorey, Sopran

Truike van der Poel, Mezzosopran

Michael Pflumm, Tenor (a.G.)

Martin Nagy, Tenor

Guillermo Anzorena, Bariton

Andreas Fischer, Bass

Leonidas Kavakos, Violine

Tongyeong Festival Orchestra

Leitung David Robertson

Hintergrund

Luciano Berio: Sinfonia

Weiterführende Informationen

Crashing Waves (Tongyeong Concert Hall) ist ein an einer Steilküste gelegener 14.400 qm großer Konzertsaal mit 1.300 Sitzplätzen und Blick auf den Hafen von Tongyeong, Südkorea. Der Saal wurde mit dem Ziel gestaltet, die Musik des koreanischen Komponisten Isang Yun adäquat wiederzugeben. Das architektonische Konzept spiegelt die symbolische Vereinigung von Meer und Musik sowie die Utopie der Vereinigung von Süd- und Nordkorea. Die vielgestaltige Konzeption des Gebäudes ist dem Leben und Werk Isang Yuns gewidmet.

Die Tongyeong Concert Hall wurde mit bedeutenden Architekturpreisen ausgezeichnet, darunter der German Design Award.

www.german-architects.com

Isang Yun

Der Komponist Isang Yung wurde 1917 nahe Tongyeong zu einer Zeit geboren, als Südkorea japanische Kolonie war. Daran interessiert, in seiner Heimat ein Musikleben von internationalem Rang unter Berücksichtigung koreanischer Elemente aufzubauen, ging Isang Yun in den Widerstand, wurde 1943 verhaftet und gefoltert. In den 1950er Jahren ging Yun zum Studium nach Paris, übersiedelte allerdings bald nach Berlin.

Von dort wurden er und seine Frau 1967 vom südkoreanischen Geheimdienst entführt und in Südkorea des Landesverrats angeklagt. Hintergrund waren Yuns kritische Äußerungen zur Entwicklung des Regimes von Park Chung-hee zur Militärdiktatur.

Erst nach Prozessen in mehreren Instanzen und internationalen Interventionen wurden Yun und seine Frau 1969 frei gelassen. 1971 wurden beide deutsche Staatsbürger. Als Yun 1995 starb, wurde er in Berlin begraben. 2018 brachte man seine Urne nach Tongyeong und setzte sie in der Nähe der Tongyeong Concert Hall mit Blick aufs Meer bei.